Das Internet verändert sich ständig, zum Beispiel in Hinblick auf Geschwindigkeit, Effizienz und technologische Errungenschaften, wie Virtual Reality oder neue Programmiersprachen. Anders gesagt: Sogar Experten müssen sich inzwischen über diese Veränderungen informieren, um mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten zu können. Aus diesem Grund ist MDN Web Docs eine ungeheuer wichtige Ressource für jeden, der Websites, Anwendungen und Software für das Ökosystem Internet entwickelt.
„MDN ist im Grunde das Wikipedia der Web-Technologien“, sagt Julien Gattelier, ein Ingenieur aus Paris, der das Netzwerk ehrenamtlich mit Übersetzungen aus dem Englischen ins Französische unterstützt.
1.400 Menschen tragen jeden Monat zu dieser gigantischen Online-Ressource bei. Diese steigert in der gleichen Zeit den digitalen Bildungsstand von 7,5 Millionen Nutzern und leistet damit ihren eigenen Beitrag zu einem gesünderen Internet. Die Inhalte der MDN-Gemeinschaft sind in insgesamt 48 Sprachen verfügbar.
„Wer gerade eine Webseite erstellen oder das Grundkonzept hinter einigen grundlegenden Bausteinen des Internets verstehen will, kann sich an MDN wenden.“ Gattelier beschreibt das Netzwerk wie ein Lernportal, mit Anfänger- und Fortgeschrittenenkursen sowie interaktiven Code-Beispielen.
„MDN hilft den Internetnutzern dabei, selbst Inhalte zu erstellen“, fügt er hinzu.
MDN Docs wurde vor zwölf Jahren unter dem Namen „Mozilla Developer Network“ ins Leben gerufen und mauserte sich dank der Unterstützung der Open-Source-Community zum Liebling der Tech-Industrie.
Im Oktober 2017 sprachen Microsoft, Google, Samsung und das World Wide Web Consortium (W3C) MDN allesamt ihre offizielle Unterstützung zu und gründeten gemeinsam den Produktbeirat des Netzwerks.
„Es sollte eine einzige offiziell anerkannte Quelle geben, die von der Community gepflegt und von allen großen Herstellern unterstützt wird“, schrieb die Microsoft-Mitarbeiterin Erika Doyle Navara damals in einem Blog Post.
Laut Gattelier war diese Mitteilung für die Mitwirkenden bei MDN keine Überraschung.
„Ich halte unter anderem einige der HTML-Abschnitte in Schuss, was bedeutet, dass ich mir die englischsprachigen Edits jeden Tag durchlese. Dabei fiel mir auf, dass das Dokumentationsteam des Microsoft-Browsers Edge monatelang hunderte, wenn nicht sogar tausende kleine Verbeserungen an den Kompatibilitätsdaten auf MDN vornahm“, erzählt er.
Seit er MDN vor viereinhalb Jahren für sich entdeckte, arbeitet Gattelier nun in der Regel neun bis zehn Stunden die Woche für das Netzwerk. Wenn sich ein Teil der Community in Paris trifft, ist er manchmal auch dabei; allerdings betont er, dass sich die meisten Mitwirkenden eher in Online-Foren, IRC-Chats oder auf GitHub treffen, wenn sie technischere Gespräche führen wollen.
„Was mich motiviert, ist, dass ich durch die Praxis dazulerne. Es ist schon ein bisschen egoistisch, da ich nur für mich selbst lerne. Der zweite Antrieb ist aber, dass ich die Reichweite dieser Dokumentation erweitere, indem ich sie einem größeren Publikum wie der französischsprachigen Gemeinschaft zugänglich mache“, erklärt Gattelier.
Tatsache. Dank technischer und gestalterischer Verbesserungen und dem Hinzufügen neuer Inhalte konnte MDN im Jahr 2017 einen Rekordanstieg an Nutzern und Unterstützern verzeichnen. Die Länder mit den meisten Nutzern? Die USA, Indien, China – und Frankreich!
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