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Einführung

Der Statusbericht zur Internetgesundheit schildert die Erfahrungen der Menschen mit dem Internet. Er ist eine unabhängige, quelloffene Zusammenstellung von Daten, Forschungsergebnissen und Berichten zu fünf Themen und bildet die kontinuierliche Weiterentwicklung des Internets ab.

Es wird langsam leichter zu erklären, was Internetgesundheit überhaupt ist. Als wir im Jahr 2016 den Prototyp des Statusberichts zur Internetgesundheit veröffentlichten, war das noch nicht ganz so offensichtlich. Was hat sich seitdem verändert?

Zum einen wird regelmäßig in den Schlagzeilen über die ungesunden Aspekte des Internets berichtet. Viele Menschen warnen inzwischen davor, dass Technologieunternehmen zu viel Macht auf sich vereinen; soziale Medien immer häufiger als Schauplätze für Mobbing dienen; unsere persönlichen Daten kompromittiert; und demokratische Vorgänge durch die Manipulation von Medien und Werbung im Netz unterminiert wurden.

Kein Wunder, dass 2017 für einige ein "furchtbares Jahr für die Tech-Branche" war.

Das hat sich geändert: Immer mehr Menschen erkennen, welche Auswirkungen das Internet auf unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unser persönliches Wohlbefinden hat. Wir verstehen Internetgesundheit immer weniger als rein technisches, sondern auch als ein menschliches Anliegen.

Genau das ist auch unser Ansatz für den Statusbericht zur Internetgesundheit. Deshalb betrachten wir ein breites Spektrum an Faktoren, um das Ökosystem von allen Seiten erforschen zu können.

Im Zentrum dieses Berichts stehen fünf Themen, die aus globaler Perspektive beleuchtet werden: Datenschutz und Sicherheit, Offenheit, digitale Teilhabe, Web-Kenntnisse und Dezentralisierung.

Wir rücken zudem drei Gefahren für die Internetgesundheit in den Mittelpunkt, die im vergangenen Jahr besonders von Bedeutung waren. Unsere Fragen sind: Wie schützen wir das "Internet der Dinge", wie können wir "Fake News" verstehen, und Werden die Tech-Riesen zu groß? Diese für gewöhnlich sehr speziellen Themen können, indem sie in der Tiefe ergründet werden, dennoch einen Blick auf das große Ganze gewähren.

In Werden die Tech-Riesen zu groß? gehen wir der Frage nach, auf welch unterschiedliche Weise erfolglose Innovatoren, kleinere Bevölkerungsgruppen, die Zugang zum Marktplatz suchen, und ein Wissenschaftler, der sein Leben aus dem Klammergriff von Google lösen möchte, unter der Dominanz der Technologie-Giganten in den USA und in China leiden. Die Machtkonsolidierung in der globalen High-Tech-Branche betrifft nicht nur die Geschäftswelt, sondern wirft auch geopolitische bis persönliche Fragen auf. Was für ein Internet wünschen wir uns?

In "Fake News" verstehen lassen wir das Narrativ von der Einmischung Russlands in die US-Wahlen 2016 für einen Moment beiseite und konzentrieren uns darauf, wie Falschinformationen, die über soziale Medien verbreitet werden, zu einem derart relevanten Thema für die ganze Welt werden konnten. Kleiner Tipp: Es hat etwas damit zu tun, wie anfällig Online-Werbung für Betrug und Manipulation ist. Abgesehen von Propagandisten berichten wir auch über Teenager, die durch digitale Werbeanzeigen an leichtes Geld kommen, und über Menschen, die explosive Geschichten über das Internet verbreiten, weil sie es (noch) nicht besser wissen.

Zum Abschluss wird Cybersicherheit oft nur im Zusammenhang mit der Bedrohung durch "Hacker" thematisiert; dabei ist sie eng mit der Gesundheit des gesamten Internet-Ökosystems verzahnt. Die Anzahl internetfähiger Geräte wird im Jahr 2020 die 30-Milliarden-Grenze knacken. Das bedeutet, dass ungesicherte Webcams, Babyfone und andere Geräte zur Geisel genommen und kollektiv als Waffe eingesetzt werden können. Wie können wir das "Internet der Dinge" schützen? Indem wir uns der Herausforderung stellen, die Fehler in der Software, der Hardware und den Führungspraktiken auszumerzen, die das Internet angreifbar machen. Wen ziehen wir zur Rechenschaft? Und wie können wir auf sinnvolle Weise für Sicherheit und Gesundheit im Netz sorgen? Dafür müssen wir unbedingt mehr als nur eine Antwort parat halten.

Was uns zurück zur Ausgangsfrage bringt: Wie gesund ist das Internet denn nun? Generell ist das schwer zu sagen. Es gibt durchaus ein paar eindeutige Indikatoren, die man in diesem Zusammenhang betrachten kann. In den Bereichen Konnektivität, Erschwinglichkeit und Verschlüsselung stehen wir besser da als zuvor; in Sachen Zensur, Online-Belästigung und Energieverbrauch wiederum hat sich die Lage verschlimmert. Solche einfachen Indikatoren bilden jedoch nicht die Komplexität ab, die mit globalen Ökosystemen wie dem Internet einhergeht.

Wir dürfen auch Widersprüche nicht außer Acht lassen, zum Beispiel die immer heftiger werdende Kontroverse zwischen Meinungsfreiheit und Belästigung. Wir müssen Technologien und Menschen im Auge behalten, die heute noch klein sind, morgen aber schon ganz groß sein könnten, wie Entwickler und Innovatoren, die an Open-Source-Hardware oder der Blockchain tüfteln. Und wir müssen kreative Lösungen dafür finden, wie die Entwickler, Nutzer und Regulatoren von Technologien zusammen an einer digitalen Welt arbeiten können, die uns alle bereichert.

Auf der ganzen Welt gibt es Menschen, die so denken wie wir und sich mit Worten, Wissen und Werkzeugen wappnen, um diese Herausforderung in Angriff zu nehmen. Wir hoffen, dass dieser Statusbericht zur Internetgesundheit all denjenigen helfen kann, die die digitale Welt verbessern wollen – und sei es nur ein bisschen.

 

Einige der Indikatoren, die im diesjährigen Bericht enthalten sind

 

Ungesund

 

Gesund

 

Wir möchten Euch dazu auffordern, die einzelnen Bestandteile des Statusberichts zur Internetgesundheit zu erkunden und Euch mit den Fragen und Konversationen zu befassen, die Euch unterwegs begegnen.


Außerdem bitten wir Euch darum, uns anzuschreiben und Eure Ideen mit uns zu teilen. Dieser Bericht ist eine kooperative Open-Source-Initiative, und wir schätzen Euer Feedback und Euren Input sehr.