Es liegt an uns allen, das Internet zu gestalten und gesünder zu machen. Nachdem Du nun die Artikel in diesem Bericht gelesen hast, fragst Du Dich bestimmt: „Was kann ich tun?“

Ein gesünderes Internet in 10 Minuten

Was Du jetzt sofort tun kannst, um Deine Internetgesundheit zu verbessern:

  1. Prüfe die Datenschutzbestimmungen Deiner Apps

    Apps sind großartig, wenn Du spielen willst, in der Stadt nach dem Weg suchst oder mit Freunden in Kontakt bleiben möchtest. Sie wissen aber auch eine Menge über Dich und geben möglicherweise Deine Daten weiter. Auf AppCensus AppSearch kannst Du Dir einen Überblick über die Datenschutzbestimmungen Deiner Lieblings-Android-Apps verschaffen und mehr darüber erfahren, welche Daten sie anzapfen und mit anderen über das Internet teilen.

  2. Schütze Deine Konten

    Deine privaten Informationen sind nur so sicher wie Deine Passwörter.

    Hier kannst Du schauen, ob eines Deiner Konten kompromittiert wurde. Wenn ja, benutze das betroffene Passwort nicht weiter und ändere es überall, auch bei älteren Konten. Falls auch irgendwelche finanziellen Daten von Dir im Spiel sind, informiere Deine Bank und überprüfe Deine Kontoauszüge.

    Schütze Dich, indem Du für jedes Konto ein anderes Passwort benutzt. Hier können Passwort-Manager wie 1Password, LastPass, Dashlane und Bitwarden Abhilfe leisten: Sie generieren starke Passwörter und merken sie sich alle an Deiner Stelle.

    Nutze Zwei-Faktor-Authentifizierung überall, wo Dir diese Möglichkeit angeboten wird. Um Datenleaks, von denen Dein Konto betroffen sein könnte, immer im Blick zu haben, kannst Du Dich für den Firefox Monitor Alert anmelden.

  3. Überlege Dir das mit dem DNA-Test noch einmal

    Deine DNA-Probe gefährdet nicht nur Deine eigene Privatsphäre, sondern auch die Deiner Familienmitglieder. Versuche, wann immer Du kannst, mit betroffenen Menschen darüber zu reden, welche Folgen DNA-Tests für unsere Privatsphäre haben und ob man ein aussagekräftiges Ergebnis von ihnen erwarten kann. Mache Dir auch einen Plan für potenzielle Überraschungen.

Werde Teil der Bewegung

Weltweit gibt es viele Organisationen und Gruppen, die sich direkt an der Verbesserung der Internetgesundheit beteiligen – bestimmt auch in Deinem Land oder Deiner Stadt. Sich einer dieser Organisationen anzuschließen ist oft der beste Weg, um mehr zu erfahren und an einem gesünderen Internet mitzuwirken.

Die Organisationen, die wir im diesjährigen Bericht erwähnen, sind ein idealer Einstieg. Weiter unten findest Du Vorschläge, wie Du Dich mit einigen von ihnen in Verbindung setzen kannst. Die Frage ist: Was möchtest Du tun?

Du bist natürlich auch herzlich eingeladen, bei Mozilla mitzumachen, der Organisation, die diesen Statusbericht zur Internetgesundheit veröffentlicht. Hier findest Du Möglichkeiten, wie Du Dich einbringen kannst.

Ich möchte helfen

  1. Ich möchte ein offenes Internet unterstützen

    Unterstütze und beteilige Dich bei Wikimedia, einer globalen Bewegung mit dem Ziel, der Welt kostenlose Bildungsmaterialien zur Verfügung zu stellen. Die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia ist sicherlich ihr bekanntestes, aber nicht ihr einziges Projekt; sie betreibt zum Beispiel auch Wikidata. Du kannst Dich auf vielerlei Art einbringen, zum Beispiel, indem Du Dich einem Wikipedia-Partner in Deiner Nähe anschließt.

    Unterstütze Access Now in ihrem Kampf gegen Internetsperren, indem Du der #KeepItOn-Kampagne beitrittst. Das Internet wird immer häufiger abgeschaltet: allein für das Jahr 2018 wurden insgesamt 188 Sperren dokumentiert, mehr als doppelt so viele wie 2016. Access Now sammelt und verbreitet via #KeepItOn Geschichten über die Auswirkungen von Internetsperren auf das Leben der Menschen und bringt Unterstützer zusammen, um mit ihnen gemeinsam zu fordern, dass die führenden Politiker der Welt das Internet nicht abschalten.

  2. Ich möchte etwas dafür tun, dass das Internet privater und sicherer wird.

    Betreibe ein Relay für das Tor-Projekt und seinen kostenlosen Browser, mit dessen Hilfe die Menschen auf sehr private und geschützte Art und Weise Informationen im Netz veröffentlichen und verbreiten können. Indem Du Tor unterstützt, schützt Du die Anonymität von Millionen Menschen auf der Welt.

    Schließe Dich der Internet Society an, einer Organisation, die ein global vernetztes, sicheres und vertrauenswürdiges Internet anstrebt und für diesen Zweck Communitys aufbaut und unterstützt, die es am Laufen halten. Siehe nach, ob es bei Dir in der Nähe ein Chapter der Internet Society gibt. Wenn nicht, kannst Du Dir ja überlegen, selbst eines zu gründen.

  3. Ich möchte an einem Internet mitwirken, an dem alle teilhaben können.

    Wenn Du gegen Vorurteile und für mehr Verantwortung im Bereich automatisierter Systeme kämpfen möchtest, ist die Algorithmic Justice League das Richtige für Dich. Dieses Bündnis wurde von Joy Buolamwini gegründet und untersucht nicht nur, inwiefern kommerzielle Gesichtserkennungssysteme von sexistischen und rassistischen Vorurteilen geprägt sind: Es schlägt auch Lösungen wie den Safe Face Pledge vor, eine Anleitung für Unternehmen, um bei der Erstellung von Gesichtserkennungstechnologie auf die Sicherheit der Menschen zu achten.

    Werde zu einem TrollBuster. Wenn Du im Internet auf Drohungen, Cyber-Belästigung oder sonstige Angriffe auf Frauen stößt, melde sie bei den TrollBusters. Diese Organisation lässt dann Dir oder dem Opfer positive Nachrichten und virtuelle Umarmungen zukommen oder bietet Euch ihre Dienste an, um Euren guten Ruf wiederherzustellen. Fast zwei Drittel aller Journalistinnen, die 2018 an einer Umfrage der TrollBusters und der International Women’s Media Foundation teilnahmen, berichteten von Online-Belästigung.

  4. Ich möchte die digitale Bildung verbessern.

    Trage gemeinsam mit Terms of Service; Didn’t Read (ToS;DR, dt. etwa: „Nutzungsbedingungen: Nicht gelesen“) zur höheren Lesbarkeit von Nutzungsbedingungen bei. „Ich habe die Nutzungsbedingungen gelesen und akzeptiere sie“ ist eine der größten Lügen des Internets. Dieses Problem will ToS;DR lösen, indem es unterschiedliche Nutzungsbedingungen liest und bewertet. So will das Projekt Unternehmen dazu bringen, es ihren Nutzern verständlicher zu machen, worauf sie sich einlassen.

    Lerne, wie Du die Menschenrechtsforschung der Decoders von Amnesty International unterstützen kannst. Diese Community zählt mehr als 50.000 freiwillige Helfer aus über 150 Ländern, die ihre Zeit und Fähigkeiten online zur Verfügung stellen. In den Händen von Menschenrechtsverteidigern, die sich dafür einsetzen, dass gefährdete Menschen auf der ganzen Welt Schutz und Gerechtigkeit finden, ist das Internet ein mächtiges Dokumentationswerkzeug. Die Aufgaben der Dekodierer werden in kleinere „Microtasks“ aufgeteilt, an denen sich jeder beteiligen kann.

  5. Ich möchte etwas dafür tun, dass das Internet weiterhin dezentral bleibt.

    Schenke Deine Stimme dem „Common Voice-Projekt“, das zur Ankurbelung der dezentralen Innovation gegründet wurde. Für diesen Zweck macht es Daten, die zur Herstellung von Spracherkennungssystemen benötigt werden, der Allgemeinheit zugänglich. Common Voice verfügt inzwischen über die größte, öffentlich nutzbare Datenbank an menschlichen Stimmen.

    Denke über alternative Geschäftsmodelle für das Internet nach. Schaue Dich bei Communitys wie dem Platform Cooperativism Consortium, Projekten wie Internet of Ownership oder auch bei Zebras Unite um, einer von Frauen angeführten Bewegung, die der im Silicon Valley vorherrschenden Kultur der Einhorn-Start-ups inklusivere und moralisch integrere Alternativen entgegensetzen will.