„Die Menschen müssen verstehen, dass das Internet böse ist und einen angreifen möchte“, sagt J. Alex Halderman, Leiter des Center for Computer Security and Society, sowie Vorstandsmitglied der Internet Security Research Group (ISRG), der Non-Profit-Organisation, die Let’s Encrypt leitet. „So sollten wir über unverschlüsselten Datenverkehr denken. Die Verwendung von Verschlüsselungen ist der einzige Weg, uns selbst abzusichern und unsere Privatsphäre zu schützen. Das Zeitalter des unschuldigen Internet-Verkehrs muss heute vorbei sein.“
Es scheint als verstünden Website-Betreiber und -Nutzer diese Tatsache nun auch immer mehr. Laut den Zählungen von Firefox im Dezember 2016 sind innerhalb eines Jahres die Zahlen von hochgeladenen HTTPS-Seiten im Web von 38,5% auf 49,5% gestiegen. Dieser Fortschritt lässt sich vor allem auf die Benutzerfreundlichkeit von Let’s Encrypt zurückführen, sowie dessen weitflächigen Einsatz durch Webhosting- und Cloud-Dienst-Unternehmen.
Es ist allerdings nicht das Ziel von Let’s Encrypt ein Monopol über die Verschlüsselung des Webs zu besitzen, sondern die Maßstäbe und Werkzeuge, die jedermann nutzen kann, zu verbessern. Auf diese Weise sollen Verschlüsselungen beim gesamten Internet-Verkehr zum Standard gemacht werden. Die großen Akteure des Internets, sowohl die gesellschaftlichen als auch die gemeinnützigen, ziehen an einem Strang, um dies möglich zu machen.