Mehr als die Hälfte der Welt ist online, aber …

Es ist durchaus ein Anlass zum Feiern, dass inzwischen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung das Internet nutzt. Dennoch liegen die reichsten und ärmsten Länder in Sachen Konnektivität immer noch so weit auseinander wie vor einem Jahrzehnt, und der Anstieg von Internetkonnektivität ist allgemein abgeflacht.

 

Globale Durchschnittswerte lassen einen leicht übersehen, dass nur in manchen Regionen mehr als 50 Prozent der jeweiligen Einwohner ans Internet angebunden sind. Europa knackte die 50-Prozent-Marke schon elf Jahre vor dem Rest der Welt und liegt inzwischen bei fast 80 Prozent. In Afrika wiederum nutzen nur 24 Prozent der Bevölkerung das Internet.

Um wirklich zu verstehen, wie schwerwiegend diese Ungleichheit ist, muss man sich vor Augen führen, dass über 80 Prozent der Weltbevölkerung in Entwicklungsländern leben. Gäbe es nur 100 Menschen auf der Erde, würden 56 von ihnen in Asien und dem Pazifikraum leben – wo mit China und Indien die zwei bevölkerungsreichsten Länder der Welt liegen – und nur 26 von ihnen hätten Internetzugang.

In Europa würden 7 von 9 Menschen das Internet nutzen. Und in Afrika wären weniger als 4 von 13 Menschen im Internet unterwegs.

Wenn es nur 100 Menschen auf der Welt gäbe, wären diese hier online

“Global ICT development 2001-2018”, ITU statistics (Die globale Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien von 2001 bis 2018, ITU-Statistiken) (2018);
2017 Revision of World Population Prospects (Weltbevölkerungsprojektionen, Revision von 2017), UNO-Hauptabteilung für Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten/Abteilung Bevölkerungsfragen (2017)

Die Ungleichheiten hören dort aber nicht auf. Die Regionen, die am schlechtesten angebunden sind, haben gleichzeitig auch das unzuverlässigste, langsamste und das verhältnismäßig teuerste Internet. Außerdem haben Frauen seltener Internetzugang als Männer, wodurch sich die Kluft zwischen den Geschlechtern noch weiter vertieft.

Eines der wichtigsten Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ist der allgemeine und erschwingliche Zugang zum Internet. Ohne diesen hinken nämlich auch andere Entwicklungsfaktoren wie Bildung, Gesundheit und Meinungsfreiheit hinterher. Um digitale Kluften zu überwinden, braucht es langfristige Planung und Engagement seitens der Regierungen, des privaten Sektors und der Zivilgesellschaft.

In welchen Regionen der Welt sind mehr als 50 Prozent der Einwohner online?

“Global ICT development 2001-2018”, ITU statistics (Die globale Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien von 2001 bis 2018, ITU-Statistiken) (2018)

Wie wird die digitale Kluft in Deinem Land überbrückt?

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