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Ist das Internet etwa nicht gesund?, fragst Du Dich jetzt vielleicht, wo Du Dir den Titel und die Fragestellungen dieses Berichts durchliest. Doch das kann leider nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantwortet werden.

Wie Du sicher schon festgestellt hast, handelt es sich bei dieser Veröffentlichung weder um einen Ländervergleich noch um einen Countdown bis zum Weltuntergang. Vielmehr wollen wir Dich dazu aufrufen, gemeinsam mit uns darüber nachzudenken, welche Bedeutung die Gesundheit des Internets hat und wie man es so gestalten kann, dass tatsächlich wir Menschen an erster Stelle stehen.

Mit einer Kombination aus Forschung, Interviews und Analysen, die durch den Input von Hunderten Lesern und in Zusammenarbeit mit über 200 Experten entstanden ist, wollen wir zeigen, dass es zwar gravierende Folgen für den Weltfrieden, das Gefühl von Sicherheit, politische und individuelle Freiheiten und die Gleichwertigkeit der Menschen haben kann, wenn es im Zusammenhang mit dem Internet zu Fehlern kommt – aber auch, dass wir immer etwas gegen diese Probleme unternehmen können.

Es gibt mehr Menschen, als Du Dir vorstellen kannst, die ihre Fähigkeiten, ihre Kreativität und auch ihren Mut für wirtschaftliche, technologische, aktivistische, politische, regulatorische und pädagogische Zwecke sowie für die Gestaltung von Communitys einsetzen und versuchen, richtig zu handeln und das Internet gesünder zu machen.

Dieser jährliche Bericht ist ein Aufruf zum Handeln. Wir müssen durch Forschung und Analysen Phänomene identifizieren, die Auswirkungen auf das Internet haben, und die Haltung annehmen, dass wir als Menschen die Art, wie wir Geld verdienen, Gesellschaften regieren und miteinander im Netz interagieren, ändern können.

Unter anderem ist es deshalb so schwer zu erklären, wie wir das Internet „gesünder“ machen können, weil sich so vieles im Verborgenen abspielt. Wir als Internetnutzer denken eher weniger über Glasfaser-Seekabel oder die Männer und Frauen nach, die unsere elektronischen Geräte bauen – ganz zu schweigen von den Entscheidungsprozessen, die „intelligenten“ Maschinen einprogrammiert werden. Viele von uns wissen nicht einmal, wie unsere Lieblings-Internetunternehmen Profite machen oder wie unsere persönlichen Wünsche und Charakterzüge dokumentiert werden, während wir unserem Alltag nachgehen.

Und mal ehrlich: Vielen von uns ist das sogar ganz recht. Warum sollten wir uns auch gegen die Magie der sofortigen Genugtuung wehren, die uns ein einziger Knopfdruck – der alle ausgelösten technologischen Prozesse vor unseren Augen verbirgt – geben kann? Leider bringt uns das dazu, die Dinge, die einen Systemwechsel dringend nötig hätten, so lange zu ignorieren, bis sie uns in Form von dramatischen Schlagzeilen überfallen. Stattdessen geben wir uns lieber der Vorstellung hin, dass High-Tech-Internetunternehmen, Regierungen oder versiertere Internetnutzer uns schützen.

Wir treffen ständig Entscheidungen. Darüber, welche Software wir nutzen sollen, zum Beispiel, oder welche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen und welche Schritte nötig sind, um die Privatsphäre unserer Kinder und biologischen Verwandten zu schützen. Lasst uns nun, als Fürsprecher eines gesünderen Internets, bessere Entscheidungen treffen. Setzen wir uns dafür ein, dass Probleme gelöst werden, und schließen wir uns mit anderen zusammen, um das Richtige zu tun. Werfen wir mit dem Statusbericht zur Internetgesundheit einen Blick auf die sichtbaren und unsichtbaren Gelegenheiten, die uns das Internet bietet, und vergegenwärtigen wir uns dieses üppige, vielfältige, komplexe Ökosystem als eines, das sich unseren kollektiven Handlungen anpasst und sich mit der Zeit verändert.

Mit den diesjährigen „Spotlights“ wollen wir Dir drei Themen vorstellen, die alle auf ihre eigene Weise offensichtlich und doch unauffällig sind und besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, wenn wir das Internet gesünder machen wollen.

Dadurch, dass es Maschinen immer leichter fällt, zu „lernen“ und „Entscheidungen zu treffen“, werden sich unsere Gesellschaften und Wirtschaften bald grundlegend verändern. Wo müssen wir anfangen, wenn wir strengere Forderungen an künstliche Intelligenz stellen wollen – wenn wir wollen, dass in erster Linie unsere menschlichen Bedürfnisse erfüllt werden?

Bestimmt hast Du schon mal davon gehört, dass gezielte Werbung und das Sammeln persönlicher Daten zu den größten Problemen des Internets gehören. Welche vielversprechenden Ansätze gibt es, um sie in den Griff zu bekommen?

Inzwischen lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Selbstverständlich sehen sich Amtsträger deswegen mit schwierigen Aufgaben (und gegensätzlichen Interessen) konfrontiert, wenn es um die Umsetzung von Idealen für ein gesünderes Internet geht. Nein, wir reden hier nicht von „smarten Städten“, sondern von der ungenutzten Macht der Stadtverwaltungen und der Zivilgesellschaft, die gemeinsam das Internet auf der ganzen Welt gesünder machen könnten.

Wie finde ich mich auf dieser Website zurecht?

Dieser Bericht ist in fünf Themenfelder gegliedert, die sich teilweise überlappen und die unserer Meinung nach einen sinnvollen Bezugsrahmen darstellen, um die Gesundheit des Internets einzuschätzen: Datenschutz und Sicherheit, Offenheit, digitale Teilhabe, digitale Bildung und Dezentralisierung. Er ist jedoch auch so aufgebaut, dass Du die Artikel in beliebiger Reihenfolge lesen kannst.

Wenn Dich eine bestimmte Geschichte interessiert, kannst Du sie Deiner persönlichen Leseliste hinzufügen, indem Du auf das Lesezeichensymbol klickst. Auf diese Weise kannst Du sie für später aufheben oder online teilen. In unseren empfohlenen Leselisten stellen Dir Freunde und Mitwirkende am Statusbericht zur Internetgesundheit außerdem kuratierte Listen zur Verfügung, jeweils mit einem kurzen Vermerk zu ihrer Auswahl.

Seit der Veröffentlichung unseres ersten Prototyps im Jahr 2017 und als Reaktion auf zwei öffentliche Teilnahme-Aufrufe in den Jahren 2017 und 2018 haben wir Hunderte E-Mails und Kommentare von unseren Lesern erhalten. Unabhängig von unseren Fragen lasen sich diese Antworten oft als persönliche, tiefgründige Überlegungen, wie man das Internet gesünder machen könnte. Dieses Jahr haben wir uns dafür entschieden, diese Art von Kommentaren aktiv zu fördern und zu einem festen Bestandteil des Berichts zu machen.

Am Ende jedes Artikels stellen wir Dir eine Frage à la: „Wie entscheidest Du, welche Informationen Du über Deine Kinder im Netz veröffentlichst?“ Oder: „Würdest Du die Art, wie Dein Land mit digitalen IDs umgeht, weiterempfehlen?“ Es gibt keine leichten Antworten auf diese Fragen, aber ein Reichtum an Erfahrungen und Ideen kann uns alle dazu anregen, unseren Blick auf äußerst komplexe Themen zu erweitern.

Wenn Du diesen Bericht offline lesen willst, kannst Du Dir eine Kurzfassung herunterladen, die Du auch ausdrucken kannst. Sie beinhaltet eine Auswahl an Artikeln.

Mitwirkende

Wir möchten uns bei allen Forschern, Fellows, Autoren und Unterstützern von Mozilla bedanken, die für diesen Bericht in großzügiger Weise Daten und Ideen zusammengetragen haben – und natürlich bei den unzähligen Lesern, die mit ihren Kommentaren bei der Erstellung dieses Berichts geholfen haben.

Unten auf dieser Seite findest Du eine vollständige Liste der Mitwirkenden.

Redakteurin des Berichts: Solana Larsen

Projektmanagerin: Kasia Odrozek

Community-Koordinator: Jairus Khan

Daten- und Forschungsanalyst: Stefan Baack

Redaktionsassistentin: Eeva Moore

 

Schreibe uns: internethealth@mozillafoundation.org

Presseanfragen: internethealthreport.org/de/presse/

Das visuelle Design und die Programmierung wurde von Kreativstudio und Digitalagentur Rainbow Unicorn in Berlin erstellt. Die Daten-Visualisierungen stammen von Christian Laesser und die 3D-Darstellungen von Julian Braun. Der gesamte Bericht wird von Global Voices aus dem Englischen ins Französische, Spanische und Deutsche übersetzt. Die Übersetzungen werden zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten veröffentlicht.

Vollständige Liste der Mitwirkenden

Falls Du glaubst, Dein Name fehlt auf dieser Liste, gib uns einfach Bescheid.

  • Katya Abazajian
  • Coraline Ada Ehmke
  • Chris Adams
  • Pablo Aguilera
  • Esra’a Al-Shafei
  • Mahsa Alimardani
  • Christopher Arnold
  • Miriam Avery
  • Renata Avila
  • Juma Baldeh
  • Juan Barajas
  • Geraldo Barros
  • Dan Bateyko
  • Jochai Ben-Avie
  • Owen Bennett
  • Cathleen Berger
  • Ellery Biddle
  • Reuben Binns
  • Mónica Bonilla
  • Marianna Breytman
  • Niels Brügger
  • Joy Buolamwini
  • Jory Burson
  • Sam Burton
  • Jen Caltrider
  • Luis Carlos Díaz
  • Irvin Chen
  • Henrik Chulu
  • Emilio Cobos Álvarez
  • Jane Coffin
  • Arliss Collins
  • Gary Cook
  • Abdoul Coulibaly
  • Norberto Cruz
  • Chris Dart
  • Kelly Davis
  • Cade De Cairos
  • Michiel de Jong
  • Selena Deckelmann
  • Deep Dream Generator
  • Amira Dhalla
  • Eduardo Diaz
  • Marianne Diaz Hernandez
  • Renée DiResta
  • Stefania Druga
  • Sam Dubberley
  • Liza Durón Plata
  • Will Easton
  • Arthur Edelstein
  • Steven Englehardt
  • Marshall Erwin
  • Ayden Ferdeline
  • Kadija Ferryman
  • Arturo Filastò
  • Liz Fong-Jones
  • Conor Fortune
  • Denise Gammal
  • Ankit Gangwal
  • Gabriela Garcia Calderon Orbe
  • Becky Gardiner
  • Ola Gasidlo
  • Babitha George
  • Brandi Geurkink
  • Gaetan Goldberg
  • Isabelle Gore
  • Kristina Gorr
  • Paolo Granata
  • Sam Gregory
  • Janet Gunter
  • Lisa Gutermuth
  • Sarah Haghdoosti
  • Andrew Hatton
  • Mél Hogan
  • Jen Horonjeff
  • Gabi Ivens
  • Joi Ito
  • Laura James
  • Frank Karlitschek
  • Jofish Kaye
  • Ephraim Kenyanito
  • Daniel Kessler
  • Alex Klepel
  • Julia Kloiber
  • Markus Koerner
  • Ioannis Kouvakas
  • Oiwan Lam
  • Rebecca Lam
  • Eireann Leverett
  • Thomas Lohninger
  • Andrew Losowsky
  • Elaine Lu
  • David Maass
  • Raegan MacDonald
  • Rebecca MacKinnon
  • Nathalie Maréchal
  • Milena Marin
  • Zannah Marsh
  • Don Marti
  • Esther Mwema
  • Ciera Martinez
  • Alan Mauldin
  • Meghan McDermott
  • Uta Meier-Hahn
  • Alan Mooiman
  • Alice Munyua
  • Selina Musuta
  • Shreyas Narayanan Kutty
  • J. Nathan Matias
  • Anna Niedhart
  • Mohamed Nanabhay
  • Michael J. Oghia
  • Daniel O'Maley
  • Jens Ohlig
  • Juan Ortiz Freuler
  • Julie Owono
  • Shernon Osepa
  • Mong Palatino
  • Abigail Phillips
  • Karolina Pietrzyk
  • Lydia Pintscher
  • Li Qiang
  • Zara Rahman
  • Lotta Rao
  • Amir Rashidi
  • Pauline Ratzé
  • Christian Reich
  • Maya Richman
  • Martin J. Riedl
  • Chris Riley
  • Elizabeth Rivera
  • Tara Robertson
  • Jon Rogers
  • Emily Rothman
  • Marcello Russo
  • Walei Sabry
  • Chad Sansing
  • Nathan Schneider
  • Max Schrems
  • Phil Sherrell
  • Kristina Shu
  • Steve Song
  • Matthias Spielkamp
  • Matt Stempeck
  • Eric Rescorla
  • Mark Surman
  • Kasia Szymielewicz
  • Mohammad Taha Khan
  • Juan Tapiador
  • Alek Tarkowski
  • Berhan Taye
  • A.R.E. Taylor
  • James Teh
  • Dhanaraj Thakur
  • Michelle Thorne
  • Katrin Tiidenberg
  • Solange Tuyisenge
  • Claire Ulrich
  • Amba Uttara Kak
  • Narseo Vallina
  • Anne van Kesteren
  • Julia Velkova
  • Kristina Verbo
  • Edoardo Viola
  • Andreas Wagner
  • Maya Wagoner
  • Regina Wai-man Chung
  • Sarah Watson
  • Heather West
  • Stephanie Ann Whited
  • Mark Surman
  • Janet Swisher
  • Sanja Tatic Kelly
  • Tim Taubert
  • Erika Terry Derryk
  • Dhanaraj Thakur
  • Santhosh Thottingal
  • Kadir Topal
  • Claire Ullrich
  • Amba Uttara Kak
  • Ugo Vallauri
  • Lucile Vareine
  • Joana Varon
  • Luis Villa
  • Jesse von Doom
  • Maya Wagoner
  • Amanda Warner
  • Sarah Watson
  • Meredith Whittaker
  • Camellia Williams
  • Matthew Wilse
  • Natalie Worth
  • An Xiao Mina
  • Cori Zarek
  • Kevin Zawacki