Regierungen, die planen, die Meinungsfreiheit zu beschneiden, nehmen regelmäßig diejenigen Kommunikationsmittel ins Visier, die das Volk am intensivsten nutzt: soziale Netzwerke und Messengerdienste. Auf der ganzen Welt finden wir Beispiele für die Willkür, mit der Regierungsbehörden den Zugang zu solchen Technologien vorübergehend oder langfristig einschränken.

Die globale Nichtregierungsorganisation Freedom House konstatiert eine seit sieben Jahren andauernde, immer umfassender werdende Einschränkung der Internetfreiheit: Zum stetig wachsenden Katalog der Unterdrückungsmethoden zählen die Zensur von Web-Inhalten, Verhaftungen, landesweite Internetsperren und gezielte Falschinformationen.

Der Rekordhalter unter den gesperrten Apps ist der Messengerdienst WhatsApp. Nach Auskunft von Freedom House wurde die App im Zeitraum von Juni 2016 bis Mai 2017 in zwölf der 65 untersuchten Länder entweder blockiert oder gedrosselt. Facebook, Twitter, Skype, YouTube, VKontakte und WeChat gehörten ebenfalls zu den Zielobjekten von Sperrmaßnahmen, die in insgesamt 26 verschiedenen Ländern erfolgten.

Zwei Drittel der globalen Internetnutzer leben in Ländern, in denen die Zensur von Medien und Internet an der Tagesordnung ist. Wenn Apps oder Social-Media-Plattformen blockiert werden, hat die gesamte (regionale oder nationale) Bevölkerung kaum noch Möglichkeiten, mit Familie, Freunden und Followern zu kommunizieren. Dieses Vorgehen ist grob und unverhältnismäßig und kann schwerwiegende Folgen haben.

Länder, in denen soziale Medien und Messengerdienste blockiert wurden

 

 

Quellen: Freedom of the Net (2017), Freedom of the Net (2016), Freedom House

*Die Daten beziehen sich auf den Zeitraum vom 1. Juni 2016 bis zum 31. Mai 2017.