Die Apps auf unseren Smartphones können eine Bandbreite an Emotionen in uns hervorrufen und nicht alle davon sind positiv. Die Zeit, die wir damit verbringen, auf unseren Displays herumzutippen, kann Nervosität, Neid, Depressionen oder Wut in uns auslösen. Sogar Facebook sieht das so… na ja, zumindest ein Stück weit.

Moment, eine Gratis-App für Apples Betriebssystem iOS, misst die Zeit, die die Nutzer von Smartphones mit ihren Geräten verbringen, und gibt ihnen Tipps, wie sie ihren App-Gebrauch einschränken können. Das Team dahinter hat sich vor kurzem mit dem Center for Humane Technology zusammengetan. Die Initiative geht der Frage nach, welche Auswirkungen Technologie auf das Wohlbefinden des Menschen hat, welche Apps uns am fröhlichsten stimmen und welche am traurigsten.

Sie will ein größeres Bewusstsein dafür schaffen, wie Menschen mit Apps umgehen und sie dazu anregen, schlechte Gewohnheiten zu ändern.

Im Rahmen des Projekts hat Moment Tausenden von seinen (vorrangig US-amerikanischen und europäischen) Nutzern eine einfache Ja-oder-Nein-Frage zu den Apps gestellt, die auf ihren Handys installiert sind: „Seid ihr glücklich mit der Zeit, die ihr damit verbracht habt?“

Eine Definition für das Glücklichsein zu finden, ist nicht einfach. Doch zumindest laut den Ergebnissen, die Moment ausgewertet hat, sind die am „glücklichsten“ stimmenden Apps unter anderem Sonos, Audible, Headspace und Sleep Cycle. Zu den Apps, die ihre Nutzer hingegen am „unglücklichsten“ machen, zählen Facebook, Instagram, Telegram und Reddit.

Ein wichtiger Bestandteil der Analyse ist die Zeit, die man insgesamt mit einer App verbringt. „Ich wollte herausfinden, wie lang jede App benutzt werden kann, bis sie uns nicht mehr glücklich macht“, erklärt Kevin Holesh, der Erfinder von Moment, der auf Twitter regelmäßig Updates und Gedanken zu den Benutzerstatistiken der App veröffentlicht.

Im Fall von Facebook fand Moment heraus, dass die Grenze bei 18 Minuten pro Tag liegt. Bei diesem moderaten Gebrauch steigert sich die Laune der App-Nutzer laut der Studie sogar. Bei 47 Minuten sackt sie jedoch in den „unglücklichen“ Bereich ab.

Holesh verweist darauf, dass Facebooks Geschäftsmodell auf Werbeeinnahmen und Interaktionen basiert und nicht darauf, die Menschen glücklich zu machen. Er mutmaßt, dass das Unternehmen den Bereich der individuellen Interaktionen nur unfreiwillig einschränken würde.

Wenn Du also merkst, wie Deine Laune den Bach runtergeht, während Du an Deinem Smartphone sitzt: Kann es sein, dass Du schon mehr Zeit mit deiner Lieblings-App verbracht hast, als gut für dein Wohlbefinden ist? Und wenn es Dir schwerfällt, sie zu schließen – denk dran: Auch dafür gibt es jetzt eine App.

So “zufrieden” und “unzufrieden” sind die Nutzer von Moment mit jeder App

 

Quelle: Die Umfrageergebnisse der App Moment, die im Februar 2018 von Kevin Holesh veröffentlicht wurden (ein älterer Datensatz erschien 2017 auf der Website des Center for Humane Technology)